TW sexuelle Übergriffe

Diese Woche mussten wir eine Person aufgrund sexueller Übergriffe aus dem Subbotnik verweisen und mit einem Hausverbot belegen. Diese Entscheidung war notwendig und richtig – sie hätte jedoch viel früher getroffen werden müssen. Wir möchten uns bei den Betroffenen und denjenigen bedanken, die uns trotz der hohen emotionalen Belastung auf diese Person hingewiesen haben.Gleichzeitig müssen wir offen sagen: Als Subbotnik haben wir in der Vergangenheit in wichtigen Momenten nicht ausreichend gehandelt. Übergriffiges Verhalten wurde teils nicht ernst genug genommen, Hinweise versandeten oder wurden nicht konsequent bearbeitet. Strukturelle Schwächen, wechselnde Zuständigkeiten und eine fehlende kontinuierliche Awareness-Arbeit haben dazu beigetragen, dass sich viele Menschen bei uns nicht mehr sicher gefühlt haben – und wir tragen dafür Verantwortung.Wir wissen, dass das Vertrauen in uns und in linke Räume insgesamt massiv erschüttert wurde. Es reicht nicht aus, einzelne Täter auszuschließen – wir müssen uns auch mit den Strukturen beschäftigen, die dieses Verhalten möglich gemacht oder nicht verhindert haben.
Deshalb hinterfragen wir unser eigenes Handeln aktuell grundlegend. Wir arbeiten mit externer Unterstützung an einer transparenten, verbindlichen Awareness-Struktur und wollen uns in unserer Rolle als Raumgeber*innen besser aufstellen. Das bedeutet für uns: zuhören, lernen, Verantwortung übernehmen – auch da, wo wir versagt haben. Dieser Prozess ist schmerzhaft, aber längst überfällig.Wir möchten explizit alle Menschen, die betroffen waren oder sind, dazu einladen, sich zu äußern – wenn sie das möchten und wenn es für sie machbar ist. Wir respektieren jede Entscheidung, ob und wie jemand sprechen will. Gleichzeitig wissen wir: Diese Arbeit darf nicht auf Einzelpersonen lasten. Wir müssen endlich Bedingungen schaffen, unter denen sich Betroffene sicher und ernst genommen fühlen – und Täter kein Umfeld mehr finden, in dem ihr Verhalten toleriert wird.Auch wenn das Subbotnik im großen Teil ehrenamtlich arbeitet und Ressourcen oft begrenzt sind, dürfen diese Umstände nicht länger als Erklärung oder Entschuldigung für Untätigkeit dienen.Wir bitten um eure kritischen Rückmeldungen, euer Wissen, eure Perspektiven. Wir hören zu. Und wir wollen aufarbeiten. Dieser Raum gehört nicht uns allein – er gehört euch allen. Lasst uns gemeinsam daran arbeiten, ihn besser zu machen